Viele von Euch haben mich in letzter Zeit gefragt, warum ich so eisern an dem Backen von Brot ohne industrielle Hefe festhalte und was das Ganze eigentlich mit klaradenken zu tun hat und ob ich nun auf Abwegen wäre. Meine Antwort ist: ich habe nicht umgesattelt, sondern für Euch weitergedacht und meine Werkzeuge, um Euch zu einem selbstbestimmten Leben zu begleiten, weiterentwickelt. Und Ihr wisst, dass ich Parallelen ziehen zu Beispielen, die Jedem geläufig sind, liebe.
Das Brot backen entschleunigt
und ist aus meiner Sicht die besten Meditation, um in Kontakt zu seinem Inneren zu erhalten. Diese Innenschau bedarf jedoch ZEIT, denn die Prozesse können nicht künstlich beschleunigt werden, wenn sie Euch wirklich zu Erkenntnissen und Lösungen verhelfen sollen. Und so ist es beim Brot backen auch: ein gutes Brot braucht gute Zutaten, Zeit und Liebe des Bäckers zu seinem Tun und seinem Werk. Stimmt nur Eines davon nicht, wird das Brot eher ein schwerer Ball, den ihr an die Wand nageln könnt, aber alles Andere als schmackhaft. Ich glaube, dass Jeder diesen Teil weitestgehend nachvollziehen kann, oder?
Was machen wir aber seit Jahrzehnten in Bezug auf unser Brot?
Wir hetzen es zu einer Fluffigkeit durch eine künstlich und industriell erzeugte Hefe. Das ist für mich das Sinnbild des menschlichen Daseins, welches sich von Jahrzehnt zu Jahrzehnt gesteigert hat und immer mehr Burnout, Depressionen, Ängste, Verzweiflung und Sinnlosigkeit im Leben herbeigeführt hat. Die Zahlen dieser psychischen Störungen steigen exponentiell jedes Jahr. Wir geben weder unserem Brot die Zeit natürlich zu gären, noch geben wir uns selbst die Zeit, die Dinge sich entfalten zu lassen und uns bewusst zu werden. Wir laufen von Einem zu Anderen auf der Suche nach Hilfe, nach äusseren Impulsen und beschweren uns dann über Fremdbestimmung. Mehr fehlende Selbstliebe geht gar nicht mehr.
Brot ohne industrielle Hefe
Unsere Ernährung und insbesondere hier das tägliche Brot, das seit Jahrhunderten zum Grundnahrungsmittel gehört, ist durch und durch industrialisiert worden, durch Maschinen produziert und somit mussten die Zutaten funktionieren, damit der Produktionsprozess und das Ergebnis planbar sind. Diese Doku, die ich hier mit Euch teile, ist eine von Vielen, die das Dilemma unserer Zeit beleuchten. Dabei ist das Gluten das geringste Problem!
Schauen wir uns selbst an! Sind wir nicht selbst zu funktionierenden Maschinen geworden? Das Weiterdenken dieser Doku in Richtung Hefe ist für mich eine logische Entwicklung. Ich möchte mit Euch, wenn es heilend sein soll und das soll alles, was wir bei klaradenken tun sein, ein Brot backen, das natürlich nährend ist. Ein Brot, das von natürlich entstandenen Mikroorganismen, sogenannten wilden Hefen, aufgebaut wird. Natürlich würde die industrielle Hefe meinen Teig viel planbarer und handhabbarer machen, aber wäre es nicht so, wie wir es als Menschen schon erleben mit all den Zurufen: weiter, mehr, schneller, müssen, müssen, müssen….?
Mich bewegt es, Euch wieder in Verbindung mit dem grossen Ganzen zu bringen und dies auf eine kulinarisch genussvolle Art, wo Ihr mit Zeit und Liebe wieder zu Euch und der Natur findet. Deshalb gehe ich in meinem neuen Projekt, dem “Backstubengeflüster – Backen statt Burnout by klaradenken” keine Kompromisse ein, weil ich mir selbst nicht authentisch vorkäme. Bei mir gibt es ein triebstarkes Fermentwasser aus verschiedenen Früchten und einen milden Sauerteig aus Weizen, Dinkel und Roggen.
Und was den ökologischen Aspekt anbelangt: wusstet Ihr, dass sogar die so wohl klingende Bio-Frischhefe für die Produktion von 1 Kilo mehr als 236 Liter wertvolles und knappes Trinkwasser zur Reinigung und als Kühlwasser gebraucht werden? Und dass dem Ganzen wieder künstlich Vitamine, Mineralstoffe und wiederum Reinigungsmittel und Ammoniak zugesetzt werden? Dies sind keine natürlich gewachsenen Hefepilze, Vitamine und Mineralstoffe, die uns nähren und gut tun. Ihr könnt diese Inhaltsstoffe mit Sklaven vergleichen, die dazu angepeitscht werden, zu dem zu werden, was sie später sein sollen. Deshalb lehne ich so eine Energie in meinen Broten ab. Von einer Brotbacktherapie könnten wir sonst nicht sprechen.
Ich sage jetzt aber nicht, dass das Backen von Brot mit industrieller Hefe gar nicht geht. Bevor Ihr gar nicht backt, backt von mir aus mit Hefe. Aber wenn Ihr weiterkommen wollt im Leben und frei werden wollt von Beschränkungen, dann lade ich Euch mit mir weiterzudenken, tiefer auf den Grund der Dinge zu gehen und einen neuen Weg einschlagen.
Hier geht es zu den Brot-back-Kursen!
Nun wünsche ich Euch einen weiterhin genussvollen Tag und ein interessiertes Reinschauen in die Doku! Bei Fragen könnt Ihr Euch jederzeit bei mir melden. Ich freue mich auf Euch!
Herzlich
Agnes Martin-Dulemba